Weg mit Geschenken, die dir nicht gefallen! - In deiner Wohnung ist kein Platz für Dinge, die dich nicht mit Zufriedenheit erfüllen.

Beim Umgestalten von Wohnungen stoße ich fast immer auf Einrichtungsgegenstände, die meine Kunden und Kundinnen geschenkt bekommen haben und die sie eigentlich nicht leiden können. Trotzdem stehen sie dort seit Monaten oder Jahren. Warum? - Weil es schwierig ist, zuzugeben, dass sie ihnen nicht gefallen. Und sie nicht aufzustellen? Das wäre doch total unhöflich! Was soll denn der Schenker von mir denken, wenn er das gute Stück das nächste Mal nicht in meiner Wohnung sieht?!

Hier haben meine Kunden und Kundinnen etwas gemeinsam: Sie können schlecht „Nein“ sagen – vermutlich, weil sie Sorge haben, was die anderen dann von ihnen denken könnten. Diese Sorge bringt sie dazu, sich sogar von anderen in den eigenen Lebensraum eingreifen lassen, indem sie Dinge aufstellen, die sie hässlich finden.

Doch: wenn du dir Geschenke von anderen, die dir eigentlich nicht gefallen in deiner Wohnung behältst, stopfst du sie mit schlechter Energie voll.

Denn jedes Mal, wenn du nach Hause kommst, und dein Blick deine Einrichtung streifst (auch wenn das unbewusst geschieht, automatisch sozusagen), erhält dein Gehirn einen Mikro-Impuls, der sich weiter auf deine Stimmung auswirkt. Damit meine ich nicht, dass du sofort schlechte Laune bekommst – aber einen Dämpfer. Unbewusst wirst du dich über das Teil, das dir nicht gefällt, ärgern. Und vielleicht noch schlimmer: du wirst dich vor dir selbst schämen, dass du hier Dinge stehen hast, die du nicht magst. Nur weil dir der Mut zum Neinsagen fehlt.
Und das stört deine Energie insgesamt. Statt, dass du dich in deiner Wohnung geborgen fühlst und auftanken kannst, bewirkt sie bei dir Scham und Schuldgefühle. Was also gut gemeint ist und anderen Freude bereitet, schadet dir selbst.

Tue etwas für deine Selbstachtung!

Willst du etwas für deine Selbstbestimmung tun, dann entscheide dich bewusst dafür, diese Dinge nicht mehr aufzustellen. Sag NEIN zu Geschenken, die dir nicht gefallen.

Keine Sorge, zunächst genügt ein innerliches, aber klares NEIN und ein nicht Aufstellen des Gegenstands. Denn damit bestimmst du über dich selbst und lässt nicht mehr andere bestimmen, in welcher Umgebung du lebst.

Selbstbestimmung ist einer der größten Zufriedenheitsfaktoren – das heißt, mit jedem Stück für oder gegen das du dich bewusst entscheidest, bringst du dich ein Stück mehr zu dir selbst, und das macht noch zufriedener.

Doch was ist, wenn es dir immer noch schwer fällt, denn du willst ja niemanden kränken? Der Schenker hatte ja eine positive Absicht, er wollte mir eine Freude machen! Ja, diese Emotion kannst du würdigen, dich innerlich bedanken. Und dann sag klar JA zu dir: „Es gefällt mir nicht, ich will es nicht jeden Tag sehen, das ist in Ordnung!“

Und jetzt: Ran an den Speck!

Du wirst sofort wissen, welche Teile ich meine. Fang mit dem ersten an, nimm es und wirf es in den Müll. Oder finde einen Besitzer, der das Stück lieben wird. Lass es los. Und genieße die Erleichterung und das Glücksgefühl, dich für dich selbst eingesetzt zu haben!

Barbara Widerhofer